Die Glasfenster von Veronica Indergand

Die neuen Kirchenfenster, die bei der Renovation der Kirche im Jahr 2003 eingebaut wurden, wurden von der Künstlerin Veronica Indergand, Glaskunstatelier, Zug gestaltet.

Hier finden Sie einige Hintergrundinformationen zu den Fenstern sowie Detailfotografien der Fenster, welche von
Esther Lienert, Zug, aufgenommen worden sind.

Weitere Glaskunstwerke von Veronica Indergand können sie auf ihrer Homepage www.veronica-i.ch betrachten.

Die Kirchenfenster


Kirchenfenster tragen einen wesentlichen Teil zur Atmosphäre in einem Kirchenraum bei. Die Masswerkfenster unserer Kirche waren bis anhin mit einer schwach pastellfarbenen Antikverglasung versehen. Ganz deutlich war zu spüren, dass dies nicht der „Urzustand“ unserer Fenster sein konnte. Und siehe da, ältere Gemeindeglieder erinnerten sich, dass da früher farbige Fenster gewesen waren. So wuchs im Zusammenhang mit der Planung der Innenrenovation der Wunsch heran, wenigstens die Fenster im Chor wieder in Farbe „auferstehen“ zu lassen. Es wurde darum ein Wettbewerb gestartet, zu dem mehrere Künstler eingeladen waren.

Aus den eingegangenen Vorschlägen favorisierte die Bevölkerung klar das Projekt Indergand. Deshalb beschloss die Kirchenpflege einstimmig die Weiterbearbeitung des Vorschlages von Veronica Indergand. Unsere Kirche hat damit ein völlig neues Gesicht erhalten, von dem wir hoffen, dass es vielen Menschen Freude bereiten möge.

Christine Werner

 

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Die Künstlerin und ihr Werk


Die Schaffhauser Künstlerin Veronica Indergand hat sich zur Glasmalerin aus- und weiterbilden lassen. Die Kunstgewerbeschule Zürich sowie die Kunstakademien London und Rom waren Stationen ihres Werdegangs wie auch ein einjähriges Werkstipendium des „Istituto Svizzero di Roma“. Ausgestellt hat sie vielerorts in der Schweiz, aber auch im Ausland. Seit 1968 ist sie freischaffende Glaskünstlerin mit eigenem Atelier in Zug.

Im Gespräch mit Veronica Indergand wird deutlich, dass bei ihr nichts nur aus dem puren Zufall heraus geschieht. Alles, was sie erschafft, selbst das kleinste Detail, hat seinen genau definierten Grund und Ursprung und seine eigene Entwicklungsgeschichte. Bevor sie mit dem Entwerfen unserer Kirchenfenster begann hat, verbrachte sie darum viele Stunden in unserer Kirche, um den Raum auf sich wirken zu lassen. Langsam reifte das Bild der zukünftigen Fenster in ihr heran und gewann Konturen. Um Ruhe und Harmonie unseres Kirchenraumes nicht zu stören und den Zusammenhang mit den übrigen Fenstern der Kirche anzudeuten, sollten die bestehenden strengen Scheibenraster im Grossen beibehalten und nur dort aufgebrochen werden, wo es auf Grund der Bildformen nötig wurde.

Die Hauptfarben der neu geschaffenen Fenster bewegen sich weitgehend im Spektrum von Rot, Blau und Gelb. Beim genaueren Betrachten fallen allerdings auch verschiedene Grüntöne ins Auge. Das Südfenster (hinter der Kanzel) ist als „Kreuzfenster“ noch ganz erdgebunden und darum auch viereckiger in der Zeichnung als die anderen zwei. Dennoch ist es bunt farbig, wie halt eben auch das Leben – trotz des ganz persönlichen Kreuzes, das jeder Mensch zu tragen hat – bunt farbig und auch fröhlich sein kann.

Im zweiten Fenster, das schräg zum Schiff steht, wird bereits etwas von der Mystik der Erlösung sichtbar, vom Licht, das auch dunkelste Wolken zu durchdringen vermag. Mit jubelnder goldener Farbenpracht leuchtet dann das Auferstehungsfenster dem Besucher direkt entgegen, wenn er die Kirche betritt. Nicht von ungefähr ist es das Ostfenster – ex oriente lux – aus dem Osten kommt das Licht!

Christine Werner

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Was die Künstlerin selber zu unseren Fenstern sagt:


Für mich war die Gestaltung der neuen Kirchenfenster in der alten, schönen Kirche Bonstetten eine riesige Freude und Herausforderung. Mit Formen und Farben durfte ich die Themen „Kreuz – Erlösung – Auferstehung und Freude“ kreieren.

Das Süd-Fenster: Die Welt (draussen sieht man Bäume und ein Haus) und der Kreuzweg. Das Fenster ist relativ bunt aber streng in der Form. Unser Weg auf Erden ist trotz Not und Schmerz auch farbig, lebendig und froh. Wir sind jedoch auf dem Weg zur Erlösung. Die strengen grafischen Formen lehnen sich an die Strenge des spätmittelalterlichen Raumes.

Das Südost-Fenster: Abendmahl, zum Gedenken, Erlösung durch den Tod Jesu Christi am Kreuz. Die Farben und Formen werden harmonischer. Der Weg wird klarer und weist auf das Licht. In der Fenstermitte erscheint diese positive Helle, das Abendmahl.

Das Ost-Fenster: Auferstehung! Das Fenster strahlt unsere ganze Freude über die Erlösung und Liebe und Hoffnung aus. Die Kreuzesform löst sich auf und ein wahres Feuerwerk von Farben symbolisiert die Auferstehung.

Ich wünsche mir von Herzen, dass die Menschen diese, meine Gefühle mitfühlen und spüren können, die ich in die Fensterbilder eingebracht und mit Form und Farbe ausgedrückt habe. Mein innigster Wunsch ist es, dass die Kirchenbesucherinnen und -besucher sich an den Fenstern erfreuen und dank ihrer lichten Botschaft froh und hoffnungsvoll den Raum wieder verlassen können.

Veronica Indergand, Zug

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Reformierte Kirchgemeinde Knonauer Amt
Zürichstrasse 94
8910 Affoltern am Albis
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