Die spätgotische Kirche
Die spätgotische Kirche
Nach dem Abstecher zur Kapelle in Zwillikon wenden wir uns wieder der Entwicklung in Affoltern zu. Wir befinden uns jetzt im 15. Jahrhundert. Damals gab es noch keine Computer, kein Internet und keine Mobiltelefone. Aber Johannes Gutenberg hatte eben den Buchdruck erfunden. Und damit ist einiges in Bewegung gekommen.
Auch Affoltern hatte sich verändert und bevölkerungsmässig entwickelt, sodass das bestehende Gotteshaus wieder vergrössert wurde. Im gleichen Zeitraum hatten auch Bonstetten, Ottenbach und Stallikon (1485) sowie Hedingen und Knonau (1510) eine neue Kirche bekommen.
Der Neubau in Affoltern dürfte etwa um 1480 erfolgt sein. Die Mauern der romanischen Kirche wurden auf der Südseite abgebrochen und erweitert. Entstanden ist ein Gotteshaus mit niedrigem Baukörper, 21 Meter lang und 10 Meter breit, in spätgotischem Stil. Dementsprechend schlicht war die Innenausstattung. Ein schwarz-weisses Zickzack-Ornament, begrenzt durch ein rotes Farbband, verzierte die Wände. (Ein Muster davon blieb glücklicherweise erhalten und ist noch heute links unter der Empore zu sehen). Die Kirche hatte jetzt auch einen Turm. Die dazu gehörigen Glocken wurden während des Umbaus an Ort und Stelle gegossen, was sich an Hand gefundener Überreste eindeutig belegen lässt.
Nur wenige haben damals geahnt, dass die frisch gegossenen Glocken schon bald eine neue Zeit voller Auf- und Umbrüche einläuten werden: Die Zeit der Reformation.