Romanische Kirche und eine Kapelle in Zwillikon

Die ersten Gebäude aus Stein

Im Mittelalter wurden in unserer Gegend nur vornehme Häuser und kirchliche Gebäude aus Stein erbaut. Dementsprechend gibt es auf dem heutigen Gemeindegebiet von Affoltern und Zwillikon nur zwei bauliche Überbleibsel, die an jene Zeit erinnern. Zum einen handelt es sich um die Grundmauern der romanischen Kirche Affoltern, die um 1160 erbaut wurde. Das andere Gebäude ist verhältnismässig gut erhalten, wenn auch zweckentfremdet. Bereits um 1300 besass nämlich auch Zwillikon, das damals zur Pfarrei Unterlunkhofen gehörte, eine eigene Kapelle. Am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Kirchlein in ein Doppelwohnhaus umgebaut, wobei der Chor dem einen, das Schiff dem andern Hausteil zugeordnet wurde. Die etwa drei Meter hohen gotischen Spitzbogenfenster wurden zugemauert. Aber die etwas erhöhten Fenster und die eingenwillige Form des heutigen Gebäudes lassen das einstige Gotteshaus noch immer erahnen. Das Objekt steht nahe der Jonen, an der Weidstrasse, direkt gegenüber der kirchgemeindlichen Rechnungsführerin, Brigitte Hürlimann, die vermutlich aus finanziellen Gründen einer Rückeroberung der Kapelle nicht zustimmen würde. Aber im Singsaal des Schulhauses ist es auch ganz schön, mit den «Zwillikern» Gottesdienst zu feiern. Und unter uns gesagt: Bei allem Interesse für Architektur besteht die Kirche letztlich aus Menschen und nicht aus Steinen.