Andreas Lustenberger war vor Ort in Peru und wird von seinen Eindrücken berichten.
Wenn Schweizer Konzerne Leben zerstören ...
Film, Bericht und Diskussion
Dienstag, 6. Mai, 19.30 Uhr, Kirche Affoltern
Immer wieder verletzen Konzerne mit Sitz in der Schweiz in Ländern des globalen Südens die Menschenrechte und ignorieren minimale Umweltstandards. Eine neue Konzernverantwortungsinitiative (KOVI II) nimmt Konzerne ab 1’000 Mitarbeitenden und 450 Millionen Umsatz sowie Grossunternehmen in Hochrisikosektoren in die Pflicht. Sie wird von über 90 Organisationen unterstützt, auch von den kirchlichen Hilfswerken HEKS und CARITAS. Dabei betont HEKS-Sprecher Samuel Berner, dass die Initiative nur auf die «Schwarzen Schafe» unter den grossen Playern zielt: «Der weitaus grösste Teil der Schweizer Unternehmen handelt korrekt und schafft weltweit neue Chancen und Perspektiven.»
Raum für offene Diskussion
Auch die Evangelische Kirche Schweiz ist den Werten der Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung verpflichtet. Sie begrüsst, dass diese wichtigen Themen durch die Initiative in der gesamten Gesellschaft diskutiert werden und die Wirtschaft in die Verantwortung genommen wird. Aber sie wird bei der KOVI II bewusst keine direkte Unterstützung aussprechen, um die Vielfalt der Meinungen innerhalb der Kirche zu respektieren und einen Raum für offene Diskussionen zu schaffen.
Sich ein Bild machen
Am Dienstag, dem 6. Mai, um 19.30 Uhr zeigen wir in der Kirche Affoltern den Film «Macht und Ohnmacht – Wenn Schweizer Konzerne Leben zerstören». Er spielt an zwei Schauplätzen, die kaum weiter auseinanderliegen könnten - 18'000 Kilometer Luftlinie liegen zwischen der Andenprovinz Espinar und dem Regenwald auf der südostasiatischen Insel Borneo - und dokumentiert den Kampf der dortigen indigenen Gemeinschaften gegen eine gigantische, aus der Schweiz gesteuerte Mine: gegen Vertreibung, Umweltverschmutzung und die Zerstörung von Lebensgrundlagen.
Bericht von Andreas Lustenberger
Andreas Lustenberger, Zuger Kantonsrat und Geschäftsleitungsmitglied von Caritas Schweiz, hat vor Kurzem die Anwohner:innen der Mine in Peru besucht, die im ersten Teil des Films im Zentrum steht. Er wird im Anschluss an den Film von seinen Eindrücken berichten und Fragen beantworten. Danach darf - gerne auch kontrovers! - diskutiert werden. Der Abend wird musikalisch begleitet von der Liedkünstlerin und Bühnenaktivistin Olga Tucek. Anschliessend Apéro.
Moderation: Pfarrerin Bettina Bartels
