Thomas Schaffner ist Gymnasiallehrer für Geschichte, Deutsch und Staatskunde und auch journalistisch tätig. Als «Spätberufener» studierte er noch Theologie und befasste sich in seiner Masterarbeit intensiv mit Dietrich Bonhoeffer.
Zum 80. Todestag Dietrich Bonhoeffers
«Dem Rad in die Speichen fallen»
Christ im Widerstand
Mit Thomas Schaffner, Historiker und Theologe
Dienstag. 8. April 2025, 19.00 (!) Uhr
Reformiertes Chilehuus, Zürichstrasse 94, 8910 Affoltern am Albis
Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) war einer der faszinierendsten Theologen des 20. Jahrhunderts und gilt vielen bis heute als „protestantischer Heiliger“ und Vorbild im Glauben. Er war Pfarrer der Bekennenden Kirche und Doppelagent und wurde am 9. April 1945 wegen seiner aktiven Beteiligung am Widerstand gegen das Nazi-Regime auf persönlichen Befehl Adolf Hitlers im KZ Flossenbürg hingerichtet. Thomas Schaffner zeichnet den Werdegang Dietrich Bonhoeffers im Kontext seiner Zeit nach.
Als Theologe kein «Schreibtischtäter»
Glauben und Leben, Denken und Handeln gehörten für ihn untrennbar zusammen. Was er glaubte und dachte, musste sich auch in seinem Leben und in der realen Welt bewähren und bewahrheiten. Im Dritten Reich positionierte er sich in der widerständigen «Bekennenden Kirche» und engagierte sich im militärischen Widerstand – ein Engagement, das mit hohen persönlichen Risiken verbunden war und für das er schliesslich mit dem Tod bezahlte.
Was bewegte Bonhoeffer?
Wie wurde aus dem Sohn einer gutbürgerlichen Familie ein Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus? Welche Personen und Erfahrungen haben ihn geprägt? Was bewog ihn, der in jungen Jahren das Konzept der Gewaltlosigkeit verfochten hatte, sich an einer Verschwörung gegen Adolf Hitler zu beteiligen und den Tyrannenmord zu befürworten? Wie begründete er diesen Schritt ethisch? Woher nahm er die Kraft, seinen Weg zu gehen, und woraus schöpfte er Hoffnung? Und können wir vielleicht auch von ihm lernen?
Der grosse Bogen
Am 8. April sind alle Interessierten eingeladen, sich (noch einmal) vertieft mit Dietrich Bonhoeffer auseinanderzusetzen: Thomas Schaffner schlägt den grossen Bogen von Bonhoeffers Elternhaus bis zu seiner Ermordung und erzählt uns, welche Personen und Erfahrungen prägend für ihn waren. Er beleuchtet seine Entwicklung und seine Beweggründe und lässt dabei auch immer wieder Bonhoeffer selbst zu Wort kommen. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit zu weiteren Fragen und Diskussion.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen!
Bekommen Sie Einblick in das Denken und Leben eines Menschen, der auch für uns unglaublich inspirierend ist und in vielem hochaktuell. Der Vortrag dauert 90 Minuten, unterbrochen von einer viertelstündige Pause mit Getränken, Brot und Nüssli.

Bild oben:
Dietrich Bonhoeffer im Hof des Wehrmachtsuntersuchungsgefängnisses Berlin-Tegel, Sommer 1944
Quelle: Internationale Bonhoeffer-Gesellschaft, Deutschsprachige Sektion (ibg)